Der Bioland-Hof

Außenansicht des Hofs in Lügde/Elbrinxen

Unser Hof – Mensch, Tier und Natur im Einklang

Im Storchendorf Elbrixen bewirtschaften wir einen seit 1844 bestehenden Hof mit ca. 11 ha Ackerland auf dem wir Roggen, Weizen und Dinkel für die Bioland-Bäckerei Wegener anbauen, sowie 7 ha Grünland, das wir extensiv für unsere Esel- und Maultierzucht nutzen.

Umweltschutz, biologische Vielfalt und Arterhaltung von Nutztieren sind ein zentrales Anliegen für uns. Obwohl sich ökologische Landwirtschaft im kleinen Maßstab kaum wirtschaftlich betreiben lässt, ist der Betrieb eines kleinen Hofes und die damit verbundene Lebensweise für uns nicht wegzudenken und zudem unerlässlich, um grundlegendes Wissen über natürliche Zusammenhänge zu bewahren. Unser Bioland-Hof ist daher mehr als nur ein Landwirtschaftsbetrieb, die idyllisch am Rande des Ilsenbachs gelegene 1000 m² große Hofanlage ist ein Biotop für große und kleine Tiere.

Um dem Insektensterben entgegenzuwirken haben wir auf der Hofanlage im Rahmen der Aktion „Bunte Meter“ des NABU eine Insektenwiese am Rande des Bachlaufs angelegt. Altes Mauerwerk, Steinhaufen, Totholz und Ställe mit Mist und Stroh schaffen Lebensraum für verschiedensten Insekten und anderes Getier. Auf unserer Ackerfläche wachsen in wechselnder Fruchtfolge Getreide und Kleegras mit Wildpflanzen wie Mohn oder Kornblumen, die Bienen und Schmetterlingen Nahrung bieten. Unter den Scheundendächern haben unterschiedliche Fledermausarten, wie der Große Abendsegler und das Kleine Mausohr, Schutz gefunden, während auf dem Dach Storchenpaare nisten.

Durch die Zucht von Poitou-Eseln leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung dieser seltenen Art. Lamas und Ungarische Wollschweine, sowie Hühner und Gänse, die sonst geschlachtet worden wären, haben bei uns ein artgerechtes Zuhause mit Auslauf im Freien. Nicht zuletzt bietet der Hof seinen Bewohnern einen Ausgleich zum stressigen Berufsalltag.

Begleitende Umweltschutzmaßnahmen

Foto der von uns angepflanzten Wallhecken in
Lügde/Elbrinxen Als begeleitende Umweltschutzmaßnahme wurden im Jahre 1988 ca. 800 m doppelreihige Wallhecken angepflanzt. Die Wallhecken bestehen aus 16 verschiedenen Feldgehölzen und Wildobstarten und sind ein Zufluchtsort für vom Aussterben bedrohte Vogelarten, wie z.B. den Neuntöter. In Kooperation mit der Biologischen Station Lippe wurden 200 m Benjeshecke gepflanzt. Des weiteren wurde 1996 die Anpflanzung von ca. 30 alten Obstsorten vorgenommen.

Unser Werdegang

Zeitraum Ereignis
1987 Umstellung des elterlichen kleinen Hofes auf biologischen Landbau Reduzierung von jährlich ca. 220 auf 50 Mastschweine Anbau von Backgetreide, Futtergetreide und Ackerbohnen auf den Ackerflächen
1988 Beginn der Wurstvermarktung auf den Blomberger und Bad Pyrmonter Wochenmärkten
1992 Übernahme eines kleinen (19m²) Naturkostladens in Schieder
1994 Umzug in ein größeres Ladenlokal (60m²) in Schieder mit erheblich vergrößtertem Sortiment und Vergrößerung und Erweiterung des Wochenmarktstandes auf Käse, Milchprodukte, Backwaren, noch mehr eigene Wurst und andere regionale Erzeugnisse
Oktober 1998 Eröffnung von Ökologica als Käse- und Naturkostfachgeschäft in Bad Pyrmont; Aufgabe des Wochenmarktstandes
seit 1999 Keine Neuaufstallung von Schweinen und keine weitere Wurstvermarktung mehr, da unseren mithelfenden Familienmitgliedern altersbedingt die Arbeit zu anstrengend wurde
2011 Zucht von Islandpferden
seit 2016 Aufgabe der Islandpferdezucht und Umstellung auf die Zucht von Poitoueseln
heute Wir leben mit Eseln, Lamas, Mangalica-Schweinen, Hunden, großen und kleinen Hühnern, Gänsen, Waschbären, Mardern, Fledermäusen, großen und kleinen Insekten, sowie zwei Storchenpaaren auf dem Hof